Auf dem Areal am Havelufer wird seit jeher Geschichte geschrieben. Besonders beeindruckend: die städte­bauliche Prägung durch die Anlage der Zitadelle und der Zugang zum Wasser. Hinzu kommen der Charakter des Campus und die architektonische Solidität des Gebäude­bestands. Sie sind sicht­barer Teil einer inspirierenden Historie. Diese reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als das Gelände zum Standort der im März 1772 durch Friederich Wilhelm I. gegründeten „Königlichen Preußischen Gewehrfabrique“ ernannt wurde – der ältesten Gewehr­manufaktur Preußens.

Unter Regie der Deutschen Heeres­werkstätten entstanden in den folgenden Jahren unter­schiedlichste Werkstatt- und Wirtschafts­gebäude, Produktions­stätten, Beamten­wohnungen und Garten­anlagen. Die Nutzung zur Rüstungs­produktion wurde mit dem Ende des Ersten Weltkriegs nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags eingestellt. Damit einher ging der Abriss sämtlicher Bauten, die mit der Herstellung von Waffen in Verbindung standen. Im Dezember 1919 dann der Beginn der zivilen Nutzung: Die Liegen­schaft wurde in die Deutsche Werke AG überführt, die Produktion auf zivile Güter wie Fenster, Haushaltsgeräte, Baufahrzeuge etc. umgestellt. Im Laufe des Jahres 1931 erfolgte der Verkauf von Gebäude­gruppen an einen Hersteller von Brief­marken­automaten, Stempel­maschinen und Fahrkarten­entwertern. Ebenfalls 1931 wurden Teile des Areals an einen Wäscherei-Unternehmer ver-
äußert, der seine erfolgreiche Groß­wäscherei und Wäsche-Manufaktur bis 1992 vor Ort betrieben hat.

Die Gebäude auf den Grundstücken Zitadellenweg 20 E und 20 G wurden 1995 unter Denkmalschutz gestellt. Dazu gehört auch das älteste erhaltene Gebäude auf dem Campus: die „Alte Kantine“, ein massiver Ziegelbau aus dem Jahr 1845.

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